Seit 12 Jahren Coach, Trainerin und Autorin.
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ToggleMachst du dir laufend über dein Geld Sorgen? Oder immer mal wieder über etwaige finanzielle Sorgen? Fühlst du dich hilflos und hast das Gefühl, dass das Geld bei dir nicht reicht? Dass du da auch wirklich gar nichts machen kannst, weil immer was dazwischen kommt? Dann lies weiter, auch wenn dir besonders die nächsten Abschnitte erst mal nicht gefallen werden. Denn es wird Zeit, aus der Opferrolle herauszutreten und finanzielle Sorgen hinter dir zu lassen!
Ich behaupte mal ganz dreist: Was alle Menschen mit Geldmangel gemeinsam haben, ist eine Opferhaltung. Menschen mit finanziellen Sorgen sehen sich nicht als Akteure, die sich als selbstverantwortlich – in dem Fall verantwortlich für den eigenen Geldmangel – wahrnehmen. Sondern eindeutig als Opfer der äußeren Umstände: Der Familie, des Kapitalismus, der eigenen Lebenssituation, der Pandemie, der schlecht zahlenden oder ausbleibenden Kunden, des geringen Gehalts oder was auch immer.
Raus aus der Opferrolle der finanziellen Sorgen
Sich aus dieser Opferrolle mit finanziellen Sorgen heraus zu bewegen, ist anstrengend. Keine Frage. Es bedeutet genauer hinzuschauen, Gewohnheiten infrage zu stellen und Feindbilder zu verabschieden. Nach neuen – am Anfang vielleicht erst mal ganz kleinen – Möglichkeiten zu suchen und natürlich ganz viele alte Vorstellungen im Kopf über Bord zu werfen. Ich weiß, das ist kein leichter Weg. Es braucht Beständigkeit und auch die Bereitschaft, Rückschläge hinzunehmen und mit Zweifeln zu rechnen.
Je nachdem, wo der Punkt ist, an dem die Geldreise beginnt, muss ein unterschiedlich langer (Lern-)weg beschritten werden. Allerdings mit vielen spannenden Entdeckungen, meist weit über das eigentliche Geldthema hinaus. Gerne gehe ich mit dir die ersten kleinen Schritte auf einer neuen Geldreise. Hast du Lust?
Werde aktiv, um finanzielle Sorgen zu überwinden
Die erste Geldgrundlage ist ein Überblick über die eigenen Finanzen. Beginnen kannst du am besten mit deinen Ausgaben. Wie viel Geld benötigst du? Das weißt du gar nicht? Dann wird es Zeit für Klarheit. Such dir eine App fürs Handy aus, meine Favoriten sind „Unser Haushaltsbuch“ (Android) oder „Finfluence“(Andorid / iOs), aber es gibt noch viele mehr. Eine kostenlose Version sollte aber reichen. Hier trägst du mindestens für drei Monate, besser für ein Jahr und noch besser für immer deine Ausgaben ein. Wenn man sich einmal angewöhnt hat, alle Ausgaben abends oder zwischendurch schnell ins Handy einzutragen, ist es eine Routine, die unglaublich viel Transparenz schafft und dir das Gefühl nimmt, finanzielle Sorgen zu haben.
Du weißt schwarz auf weiß, wie viele Kosten im Monat aufgekommen sind. Du erhältst auch schnell einen Überblick, wie sich Teuerungen und Inflation konkret auf deine individuellen Ausgaben auswirken. Wenn du es noch detaillierter angehen willst, unterteilst du deine Ausgaben in zwingende und fakultative Ausgaben. So weißt du noch besser, wie viel Geld auf jeden Fall reinkommen muss und wie viel Geld du zusätzlich für ein für dich angenehmes Leben benötigst.
Diese ersten Schritte sind gerade bei einer geplanten Gründung wichtig und wenn du insgesamt häufig mit Existenzsorgen zu tun hast. Oft bauen diese sich nämlich als riesengroßes Schattengespenst auf und sind bei genauerem Hinsehen gar nicht so groß. Oder – das ist jetzt typabhängig – es ist genau andersrum und es wird allerhöchste Zeit, dein Berufsleben auf neue, tragfähigere Füße zu stellen.
Wo fließt dein Geld hin?
Wenn du in einer Wirtschaftsgemeinschaft lebst, dann ist es natürlich gut, deren Einkünfte und Ausgaben bei der weiteren Planung mit einzubeziehen. Möglicherweise auch in Schritten. Ich kenne viele Paare, bei denen der Partner sehr bereit ist, die Partnerin in ihrer Selbstständigkeit oder überhaupt zu unterstützen. Für einen Zeitraum, für die Phase des Aufbaus beispielsweise. Oder auch für länger. Wichtig ist, genau zu klären, für wie lange wer welchen Beitrag leistet.
Bei Frauen bitte nicht die Care Arbeit vergessen. Für alle, die bei diesem Satz aufhorchen, noch mal etwas differenzierter formuliert: Wenn wir ehrlich auf Hausarbeit und Kindererziehung schauen, dann trägt hier oft eine Person die Hauptlast. Das kann man recht einfach damit überprüfen, wenn man schaut, wie oft das Wort „helfen“ fällt. Wer im Haushalt hilft, erledigt nicht die Hauptlast. Die “Hauptperson” hilft nämlich nicht, sondern sie macht einfach, weil es getan werden muss. Sie hilft niemandem! Meistens sind das die Frauen. Die Person, die also nicht hilft, braucht bei den Finanzen manchmal Hilfe als Ausgleich von der anderen Person. Auch dauerhaft. Das kann durchaus fair sein, es braucht bloß Klarheit und Transparenz, um im Laufe des Lebens jegliche Vorwürfe zu vermeiden.
Du siehst jetzt also transparent, dass du oder ihr gemeinsam zu viel Geld ausgebt? Dann wird es Zeit für Veränderungen. Ohne schlechtes Gewissen, sondern einfach mit dem gelassenen Ziel, in Zukunft ein besseres, stressfreies Leben zu führen ohne finanzielle Sorgen.
Setze dir Geldziele
Wo kannst du Einsparungen vornehmen? Das ist höchst individuell, aber mir ist noch kein Mensch untergekommen, der nicht irgendwo irgendwas einsparen kann. Probiere aus, was passiert, wenn du gleich am Monatsanfang eine bestimmte Summe zur Seite legst. So, dass du nicht dran kommst. Betrachte es als eine Art Challenge. Ich bin sicher, im Bereich von Diäten oder vielleicht Fitness hast du dir auch schon spannende Herausforderungen zugemutet und am Ende warst du stolz. Jetzt also eine Geld-Challenge.
Es gibt viele Möglichkeiten. Du kannst auch dein Geld in Budgets aufteilen. In diesem Monat gibt es nur 200 € für Lebensmittel. Was kann ich kochen, damit das geht? Im nächsten Monat suchst du dir Kosmetika raus oder Kleidung. Natürlich nicht, um im Monat davor oder danach die Ausgaben dann wieder nachzuholen. Sondern um systematisch deinen Konsum zu hinterfragen. In deinem Kopf sollte nicht mehr die Jammerstimme den Vorrang haben, sondern eine neugierige Stimme, die sich fragt: Wie genau schaffe ich das? Die Stimme nämlich, die nicht von finanziellen Sorgen erzählt, sondern Lösungen findet.
Wenn deine Ausgaben nicht mehr deine ganze Energie in Anspruch nehmen, gilt es, eine Sicherheitsrücklage aufzubauen. Der erste Schritt zu deinem Vermögen! Gut, ein erster kleiner Schritt, der dich noch nicht reich macht. Aber eine Sicherheitsrücklage von zwei bis drei Monatsgehältern entspannt bei vielen Menschen das Leben ungemein.
Wie kommst du an ein Vermögen, ohne dir über finanzielle Sorgen Gedanken zu machen?
Um Vermögen aufzubauen, braucht es drei Schritte: Habe gute Einkünfte oder erhöhe diese möglichst, kürze deine Ausgaben und investiere das, was übrig bleibt. Zunächst zu den Einkünften:
Vermögensaufbau als Angestellte
Bist du angestellt? Schau, ob du deutlich machen kannst, wie wichtig du bist und deshalb eine Gehaltserhöhung erhältst. Oder du dir eine neue Stelle suchst, etwas Neues lernst oder im Nebenerwerb eine Selbstständigkeit aufbaust.
Vermögensaufbau als Selbstständige
Bist du bereits selbstständig? Dann gib Gas. Bau dir eine gute Strategie auf, schau kritisch auf Kunden, die nur gerade mal so kostendeckend zahlen und sieh dich im Zweifel nach neuen Kundengruppen um.
Ausgaben vs. Einnahmen
Über die Ausgaben habe ich eben schon gesprochen. Besonders relevant werden Ausgaben, wenn sich deine Einnahmen erhöhen. Der Impuls ist oft da, dann auch die Ausgaben zu erhöhen. Aber das machst du ab sofort nicht mehr. Stattdessen sparst du zunächst deine Sicherheitsrücklage. Die wandert auf ein Tagesgeldkonto oder Sparbuch. Sodass du es nicht jederzeit siehst, aber dennoch innerhalb weniger Stunden verfügbar machen kannst. Geht jetzt was kaputt oder passiert etwas Unvorhergesehenes, hast du keinen Stress, sondern kannst Geld einfach locker machen. Toll, oder?
Wenn nach der Sicherheitsrücklage Geld übrig ist, wird investiert. Wenn du gerade erst anfängst zu investieren, lohnt sich wahrscheinlich ein ETF-Sparplan. ETFs sind passive Fonds, die damit relativ wenig Kosten haben. Du kannst diese mit Aktien kaufen, aber auch Immobilien (sogenannte REITs) sind denkbar oder Anleihen. Ein Sparplan ist wirklich einfach eingerichtet. Wenn du es von mir lernen willst, nutze meinen (für dich kostenlosen) Aktienkurs.
Übung: Visualisiere deine Finanzen
Wenn du den Weg für dich grafisch begleiten willst, hätte ich für dich noch eine schöne Übung, die schon sehr viele Menschen motiviert hat:
Im Wesentlichen entsteht Vermögen durch das Verhältnis von Rein und Raus. Wenn mehr Rein kommt als Raus geht, dann baut sich ein positives Momentum auf. Umgekehrt logischerweise nicht.
Um dafür eine Sensibilität zu entwickeln, empfehle ich dir ein großes DIN A3 Blatt gut sichtbar aufzuhängen. Auf der horizontalen Achse trägst du die kommenden Monate ein, auf der vertikalen Achse steht eine Geldspanne, die für dich gerade relevant ist. Also beispielsweise von 500 ganz unten bis 5.000 ganz oben. Am Ende eines Monats markierst du mit einem roten Kreuz deine Ausgaben, mit einem grünen Kreuz deine Einnahmen und mit einem blauen Kreuz die Höhe deiner neu getätigten Investments. Im Laufe der Zeit kannst du die Kreuze der jeweiligen Farbe mit einer Linie verbinden.
Ich habe bereits viele Menschen erlebt, für die es unglaublich motivierend war, zu erleben, wie zunächst fast gleiche Linien sich langsam auseinander bewegen. Die grüne Linie sich nach oben von der roten Linie absetzt. Und die blaue Linie immer höher steigt. Bleiben wir zunächst bei den ersten beiden Linien, der roten für die Ausgaben und der grünen für die Einkünfte. Wer viel einnimmt und wenig ausgibt, bei dem bleibt zwangsläufig Geld übrig. Vermögen baut sich auf. Wer dieses Geld dann auch noch sinnvoll investiert, der profitiert vom Zinseszins. Er wird mit der Zeit immer reicher. Je mehr der Zinseszins greift, desto schneller geht es. So einfach ist das, aus dem Tal der finanziellen Sorgen rauszukommen!
Gisela Enders hat gerade das Buch „Finanziell erfolgreich – ein Buch für Selbstständige, die ihren Erfolg auch auf dem Konto sehen wollen“ geschrieben.
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